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By Durga, 5 September, 2024
Subtitle
Dhyana Shlokas – Gajananam
Body

oṃ oṃ oṃ
gajānanaṃ bhūta-gaṇādi-sevitaṃ ' kapittha-jambū-phala-sāra-bhakṣitam /
umā-sutaṃ śoka-vināśa-kāraṇam ' namāmi vighneśvara-pāda-paṅka-jam // 1 //
 

ṣaḍ-ānanaṃ kuṅkuma-rakta-varṇam ' mahā-matiṃ divya-mayūra-vāhanam /
rudrasya sūnuṃ sura-sainya-nāthaṃ ' guhaṃ sadāhaṃ śaraṇaṃ prapadye // 2 //
 

yā kundendu-tuṣāra-hāra-dhavalā yā śubhra-vastrāvṛtā
yā vīṇā-vara-daṇḍa-maṇḍita-karā yā śveta-padmāsanā /
yā brahmācyuta-śaṅkara-prabhṛtibhir devaiḥ sadā pūjitā
sā māṃ pātu sarasvatī bhagavatī niḥśeṣa-jāḍyāpahā // 3 //

oṃ 
namaḥ śivāya gurave ' sac-cid-ānanda-mūrtaye /
niṣ-prapañcāya śāntāya ' śrī śivānandāya te namaḥ // 4 //

oṃ 
sarva-maṅgala-māṅgalye ' śive sarvārtha-sādhike /
śaraṇye tryambake gauri ' nārāyaṇi namo'stu te // 5 //
[nārāyaṇi namo'stu te]

Wörtliche Übersetzung:

1. Zum Elefantengesichtigen, dem durch die Wesen und die Heerscharen (Shivas) usw. gedient wird, zu dem, dessen Speise die Essenz/der Saft der Kapitta und Jambū Frūchte ist, zum Sohn der Umā, der die Ursache des Verschwindens von Sorgen ist, verneige ich mich, zum Lotus der Füße des Herrn der Hindernisse.

2. Zum sechsköpfigen, dessen Farbe rot wie Kumkum ist, dem von klugem Denken, dessen Gefährt der göttliche Pfau ist, zu Rudras Sohn, dem Herrn des Heeres der Götter, zu Guha nehme ich stets Zuflucht.

3. Die weiß ist wie Jasmin, Schnee, der Mond [oder] Perlenketten, die angetan ist mit weißer Kleidung, die, deren Hand geschmückt ist mit dem Hals der besten der Vīnās, die, deren Sitz ein weißer Lotus ist, die durch die Götter Brahmā, Vishnu, Shiva usw. stets verehrt wird, diese ehrwürdige Saraswatī soll mich schützen, welche die Dumpfheit restlos beseitigt.

5. Dem Lehrer Shiva, der (sichtbaren) Gestalt von Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit, der frei von weltlicher Illusion ist, friedvoll, Dir, Sivānanda, Verneigung.

6. Die Du zum Glück allen Glücks gehörst, Shiva, die Du jedes Ziel erlangst, Schutz gewährende, Tryambaka, Gauri, Nārāyani, Dir soll Verneigung sein!

Bedeutung

Oh Ganesha, beseitige alle Hindernisse, damit wir mit großer Freude beginnen können. Oh Sharavanabhava, gib uns Kraft und Stärke, damit wir weitermachen, auch wenn es schwierig wird. Oh Saraswati, gib uns Weisheit und tiefe Intuition. Oh Guru, oh Swami Sivananda, bitte führe uns. Oh Narayani, göttliche Mutter, segne uns und gib, dass wir viel Gutes bewirken können. 
 

Gajananam ist eine Stotra, die im 20. Jahrhundert so zusammengesetzt wurde. Es heißt, wann immer man die Gajananam Stotra so singt, vor Yogastunden oder vor der eigenen Yogapraxis, wird Segensenergie anwesend sein. 

Diese Gajananam Stotra besteht aus verschiedenen Dhyana Shlokas zur Verehrung von verschiedenen göttlichen Aspekten, die man insbesondere vor der Meditation wiederholt. Die Reihenfolge der Anrufung der Gottheiten entspricht den Anrufungsmantras (612.), dem Arati (804.) und dem Jaya Ganesha Kirtan (2.). 

In der ersten Strophe wird der elefantenköpfige Ganesha angerufen. Er ist der Gott des Anfangs und wird immer als erster angerufen, weil er hilft, alle Hindernisse zu überwinden.

Die zweite Strophe, „Shadananam“ existiert schon sehr lange als eigenständige Shloka. Shadanana, der auch Skanda, Subrahmanya, Kartikeya, Muruga, Shanmuga bezeichnet wird, gilt als ewig jugendlicher Gott und Heerführer der Götter. Er ist derjenige, der Kraft und Mut gibt und im Inneren des Herzens wohnt. Wenn man anfängt, auch wenn man irgendetwas anfängt, was gut ist, dann gibt es immer Widerstände. So wiederholt man als zweites das Shadananam Mantra, um die Kraft zu bekommen, weiter zu machen und durchzuhalten. 

Als drittes wiederholt man dann die Saraswati Dhyana Shloka, die Anrufung der Energie von Saraswati. „Ya Kundendu“ Shloka ruft also Saraswati an. Wir bitten darum, Zugang zum höheren Wissen zu bekommen, denn Saraswati ist die Göttin des Wissens und der Weisheit. Sie ist auch die Frau von Brahma und damit ist sie die Schöpfergöttin. Sie ist die Göttin der Kreativität und der Künste. So bitten wir, dass wir Zugang zum Wissen bekommen, zur Weisheit und dass wir offen sind, um Neues zu lernen und Zugang finden zu Intuition und höherer Kreativität.

Die vierte Strophe ist eine Guru Shloka, sie stammt aus der Guru Stotra und auch aus der Guru Gita. Wir bitten den Guru, den spirituellen Lehrer, uns zu lehren, uns zu führen, uns aus aller weltlichen Illusion herauszubringen, zum tiefsten Frieden. Und dabei verehren wir Swami Sivananda.

Die letzte Strophe ist die Narayani Dhyana Shloka. Sie stammt aus der Devi Mahatmyam, 11.  Kapitel, 10. Vers, und gilt als besonders segensreiche Anrufung der göttlichen Mutter. Es geht darum, dass sie uns Mangala gibt, alles Gute, Glück und Wohlergehen. Wir bitten sie darum, dass sie uns Güte gibt, dass sie uns hilft, alle Anliegen zu erreichen, dass wir alle Vorhaben erfüllen können. Sie ist Tryambaka, dreiäugig, eigentlich dreimüttrig, das heißt, sie hilft uns in der Welt der Dualität und sie hilft uns auch, über die Welt der Dualität hinaus.

Bei Yoga Vidya singen wir dieses Mantra insbesondere im Rahmen von Yogalehrer-Ausbildungen und vor den meisten Yogastunden, oft auch dann, wenn man ein neues Seminar beginnt oder wenn wir einen längeren Yoga-Workshop haben.

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