670.

By Nicolas Müller, 30 December, 2024
Subtitle
Shanti Mantras
Body

Om
Sham No Mitrah
Sham Varunaha
Sham No Bhava Tvaryamā
Sham Na Indro Brihaspatihi
Sham No Vishnururu Kramaha
Namo Brahmane, Namaste Vāyo
Tvameva Pratyaksham Brahmāsi
Tvāmeva Pratyaksham Brahma
Vadishyāmi
Ritam Vadishyāmi
Satyam Vadishyāmi
Tan Māmavatu
Tad Vaktāram-Avatu
Avatu Mām, Avatu Vaktāram
Om Shāntih, Shāntih, Shāntih
 

Wörtliche Übersetzung: Glückverheißend soll uns Mitra, glückverheißend Varuna, zum Segen uns Aryaman sein, glückverheißend uns Indra [und] Brihaspati, glückverheißend uns Vishnu, der weit ausschreitet. Verneigung dem Brahman, Verneigung Dir, Wind, Du bist das manifestierte Brahman, ich nenne Dich das manifestierte Brahman, nenne dich die Wahrheit, nenne dich die höchste Realität. Dies (Satya/Brahman) soll mich fördern, es soll den Sprecher fördern, soll mich fördern, soll den Sprecher fördern. Om, Frieden, Frieden, Frieden. 

Om Saha Nāvavatu
Saha Nau Bhunaktu,
Saha Vīryam Karavāvahai
Tejas Vinā Vadhī Tamastu,
Mā Vidvishāvahai
Om Shāntih, Shāntih, Shāntih

Om. Es soll uns beide fördern, soll mit uns beiden genießen. Wir beide wollen zusammen Kraftvolles tun, strahlend soll uns beiden das Gelernte sein, wir beide wollen keine Feindschaft hegen. Om, Frieden, Frieden, Frieden 

Om Āpyāyantu Mamāngāni
Vāk Prānas Chakshuh Shrotram
Atho Balam Indriyāni Cha
Sarvāni
Sarvam Brahmopanishadam
Māham Brahma Nirākuryām
Mā Mā Brahma Nirākarod
Anirākaranam Astu
Anirākaranam Me Astu
Tadātmani Nirate
Ya Upanishatsu Dharmāh
Te Mayi Santu, Te Mayi Santu
Om Shāntih, Shāntih, Shāntih

Om. Meine Glieder sollen gedeihen, Sprache, Atem, Auge, Gehör, ebenso (meine) Kraft und alle Sinnesorgane. Alles (ist) das Brahman, (welches) in den Upanishaden (geschildert ist). Nicht will ich das Brahman zurückweisen, nicht soll mich das Brahman zurückweisen. Nicht-Zurückweisung soll sein, Nicht-Zurückweisung soll mir sein. Dann, wenn das Selbst erfreut ist, sollen die Qualitäten, die in den Upanishaden sind, in mir sein, sie sollen in mir sein. Om, Frieden, Frieden, Frieden. 

Om Bhadram Karnebhih
Shrinuyāma Devāha
Bhadram Pashye
Mākshabir Yajatrāh
Sthirair-Angais
Tushtuvaamsas-Tanubhihi
Vyashema Devahitam Yadāyuhu
Svasti Na Indro Vriddhashravāh
Svasti Nah Pūshā Vishwa Vedāh
Svasti Nas-Tārkshyo
Arishtanemihi
Svasti No Brihaspatir Dadhātu
Om Shāntih, Shāntih, Shāntih

Om. Gutes wollen wir mit [unseren] Ohren hören, ihr Götter, Gutes wollen wir mit [unseren] Augen sehen, ihr des Opfers würdige. Mit festen Gliedern [und] Leibern wollen wir, die wir gepriesen haben, das gottgesetzte Alter erreichen. Glück soll uns Indra von großem Ruhm, Glück uns der alles wissende/besitzende Pushan, Glück uns Tārkshya mit unversehrtem Radkranz, Glück soll uns Brihaspati zuteilen. Om, Frieden, Frieden, Frieden. 

Om Yash Chhandasām Rishabho
Vishwa Rūpah
Chhan Dobhy’ Odhy Amritāt
Sam Babhūva
Sa Mendro Medhayā Sprinotu
Amritasya Deva Dhārano
Bhūyāsam
Sharīram Me Vichar Shanam
Jihwā Me Madhu Mat Tamā
Karnā Bhyām Bhūri Vishruvam
Brahmanah Koshosi Medhayā
Apihitah
Shrutam Me Gopāya
Om Shāntih Shāntih Shāntih

Om, welcher allgestaltige Stier der Hymnen aus den Hymnen, aus dem Unsterblichen hervor erschienen ist, der Indra soll mich durch Erinnerungsvermögen zufriedenstellen: Ich möge, Gott, ein Träger des Unsterblichen sein, [mein] Körper soll mir beweglich (?) [sein], [meine] Zunge mir mit größter Süßigkeit versehen, mit [meinen] Ohren will ich sehr deutlich hören. Du bist ein Gefäß des Brahman, bedeckt/offen durch Erinnerungsvermögen: schütze mir das Gehörte; om, Frieden, Frieden, Frieden. 

Om Aham Vrik-Shasya Reriva
Kīrtih Prishtham Gireriva
Urdhwa Pavitro Vājinīva
Swamritam Asmi
Dravinam Savar-Chasam
Sumedha Amritok-Shitah
Iti Trishankor-Veda Anu Vachanam
Om Shāntih, Shāntih, Shāntih

Ich [bin], der den Baum in Bewegung setzt, [mein] Ruhm [ist groß] wie der Rücken eines Berges, ich bin hoch und rein wie in der Sonne der gute Unsterblichkeitstrank, Reichtum mit Ruhm; [ich bin] von gutem Erinnerungsvermögen, mit Unsterblichkeitstrank besprengt/durch den Unsterblichkeitstrank gewachsen. So [ist] des Trishanku Unterweisung des Veda. Om, Frieden, Frieden, Frieden. 

Om Vāng Me Manasi Pratishthitā
Mano Me Vāchi Pratishthitam
Avirā Avīrma Edhi
Vedasya Ma Anīsthah
Shrutam Me Mā Prahāsīh
Anena Adhītena
Aho Ratrān Sanda Dhāmi
Ritam Vadishyāmi
Satyam Vadishyāmi
Tan Māmavatu
Tad Vaktāram-Avatu
Avatu Mām, Avatu Vaktāram,
Avatu Vaktāram
Om Shāntih, Shāntih, Shāntih

Om, die Sprache ist in meinem Denken gefestigt, das Denken ist in meiner Sprache gefestigt; sei mir offenbar, offenbar; ihr beide seid mir die Achsenzapfen des Veda; das Gehörte: du sollst mich nicht verlassen; durch dies Gelernte füge ich Tage und Nächte zusammen; ich werde Unsterbliches sprechen, ich werde Wahrheit sprechen; das soll mich fördern, das soll den Sprecher fördern; es soll mich fördern; es soll den Sprecher fördern, es soll den Sprecher fördern; om, Frieden, Frieden, Frieden. 

Om Bhadram No Api Vātaya Manah
Om Shāntih Shāntih Shāntih

Om, wehe uns gutes Denken her, om, Frieden, Frieden, Frieden. 

Om Yo Brahmānam Vidadhāti
Pūrvam
Yo Vai Vedāmscha Prahinoti Tasmai
Tam Ha Devam Atma Buddhi
Prakāsham
Mumukshur Vai Sharanam
Aham Prapadye
Om Shāntih Shāntih Shāntih

Om, welcher den von alters her bestehenden Brahmā hervorbringt, welcher fürwahr aussendet die Vedas für ihn, in den Schutz zu diesem Gott, der das Licht der Wahrnehmung des Selbst ist, begebe ich mich, ein Erlösung Wünschender, om, Frieden, Frieden, Frieden. 

Bedeutung

Shanti Mantras stammen aus vedischen Texten, meistens aus den Upanishaden und sind Mantras für den Frieden. Shanti heißt Frieden. Die ganze Hymne gilt jeweils als Mantra und jede Hymne, die mit „Shanti“ endet, gilt als ein Shanti Mantra.Traditionellerweise wurden die Shanti Mantras gesungen zum Beginn des Studiums der Upanishaden, zu Beginn von Vorträgen und auch vor der Meditation. Shanti Mantras schaffen eine friedvolle Schwingung.
 

Man singt dreimal „Shanti“ am Ende jedes Shanti Mantras, um Frieden zu bekommen mit sich selbst, mit seinen Mitgeschöpfen und für die ganze Welt. Eine andere Interpretation für dreimal „Shanti“ ist, Shanti für alle drei Welten: die physische Welt, die Astralwelt (geistig-emotionale Welt) und die Kausalwelt (höchste Welt). Und wenn man so in Frieden mit allen drei Welten lebt, fällt es leichter, die Einheit zu erfahren, das Göttliche überall zu spüren. 

Im Sivananda Ashram Rishikesh gibt es zehn Shanti Mantras, die täglich rezitiert werden - vor der Morgen- und Abend-Meditation und bei Pujas. Bei Yoga Vidya rezitieren wir meistens die vier Shanti Mantras, die Swami Vishnu-devananda gerne rezitiert hat, danach schließen wir die anderen sechs an aus dem Sivananda Ashram in Rishikesh, auch wenn sie dort in einer anderen Reihenfolge rezitiert werden. Die Shanti Mantras stammen aus unterschiedlichen Quellen und man kann so gute Gründe finden, sie in unterschiedlicher Reihenfolge zu chanten. 

Im ersten der vier Shanti Mantras wird Frieden angerufen, Frieden mit allen Geschöpfen auf dieser Welt - auch mit den Naturwesen: mit Mitra, der Sonne, mit Varuna, dem Wassergott, mit Aryama, dem König der Götter, mit dem Lehrer der Götter usw. Und so ruft man die verschiedenen Naturwesen an, welche die Elemente beherrschen. So bitten wir: „Mögen wir in Harmonie leben mit all diesen Engeln und der Feinstoffwelt.“ Es ist wie ein Ökologie-Mantra: „Mögen wir in Frieden leben mit allen Elementen dieses Planeten.“ 

Das zweite dieser Shanti Mantras, „Om Saha Navavatu“, ist ein Mantra für Frieden mit den Menschen, mit denen wir zu tun haben. Es geht zunächst um den Frieden zwischen Lehrer und Schüler innerhalb der spirituellen Gemeinschaft. Immer dann, wenn Menschen zusammen leben, lernt man voreinander, ist gegenseitig Schüler und Lehrer. 

Das dritte Shanti Mantra ist ein Mantra für den Frieden mit uns selbst. „Mögen wir friedvoll sein mit unserem Körper, mit unseren Emotionen, Gedanken, Wünschen, Bedürfnissen, Anliegen.“ 

Das vierte Shanti Mantra ist ein Mantra, um in Frieden zu leben mit dem, was man im Alltag so erlebt.

So ist das eine gute Logik, von der Ökologie zu den Menschen, mit denen wir zusammenleben, hin zu uns selbst und zu dem, was wir bewirken können. Damit geht der Wunsch für Frieden für die ganze Welt einher, für alle Wesen, so dass wir den höchsten spirituellen Frieden erreichen können, die Gottverwirklichung. 

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