695.

By Nicolas Müller, 30 December, 2024
Subtitle
Shani Stotram
Zusatzbeschriftung
Anrufung von Saturn
Body

oṃ śrī gaṇeśāya namaḥ / 
 

Wörtliche Übersetzung: Om, dem glückhaften Gaṇeśa Verneigung.
 

asya śrī śanaiś-cara-stotrasya daśa-ratha ṛṣiḥ / śanaiś-caro devatā / triṣṭup chandaḥ / śanaiś-cara-prīty-arthe jape viniyogaḥ // 

Von diesem Stotra des glückhaften Shanaishchara ist der Seher Dasharatha, die Gottheit Shanaishchara, das Versmaß Trishṭup, die Verwendung [besteht] im Rezitieren zum Zweck [des Erlangens] der Freundlichkeit von Shanaishchara.

daśa-ratha uvāca //

Dasharatha hat gesagt:

daśanrathadaśā-rathauvācakoṇo 'ntako raudra-yamo 'tha babhruḥ ' kṛṣṇaḥ śaniḥ piṅgala-manda-sauriḥ /
nityaṃ smṛto yo harate ca pīḍāṃ ' tasmai namaḥ śrī-ravi-nandanāya // 1 //

Koṇa, Beendiger, Wilder, Tod und Brauner, Schwarzer, Shani, Rötlichbrauner, Langsamer, Sohn des Sonnengottes, und welcher, wenn man stets seiner gedenkt, Leid beseitigt, Verneigung [sei] diesem glückhaften Sohn der Sonne.

surāsurāḥ kiṃpuruṣoragendrā ' gandharva-vidyā-dhara-panna-gāś ca /
pīḍyanti sarve viṣama-sthitena ' tasmai namaḥ śrī-ravi-nandanāya // 2 //

Götter, Dämonen, Menschen, Könige unter den Schlangen und Gandharvas, Vidyādharas, Schlangen, alle werden durch den in ungünstiger Konstellation stehenden gequält - Verneigung [sei] diesem glückhaften Sohn der Sonne.

narā narendrāḥ paśavo mṛgendrā ' vanyāś ca ye kīṭa-pataṅga-bhṛṅgāḥ /
pīḍyanti sarve viṣama-sthitena ' tasmai namaḥ śrī-ravi-nandanāya // 3 //

Welche [da] Menschen, Könige, Haustiere, Löwen, wilde Tiere und kriechende Insekten, Flügeltiere, Bienen [sind], alle werden durch den in ungünstiger Konstellation stehenden gequält - Verneigung [sei] diesem glückhaften Sohn der Sonne.

deśāś ca durgāṇi vanāni yatra ' senā-niveśāḥ pura-pattanāni /
pīḍyanti sarve viṣama-sthitena ' tasmai namaḥ śrī-ravi-nandanāya // 4 //

Und wo Länder, Burgen, Wälder [sind], Lager von Armeen, befestigte Städte, Städte, alle werden durch den in ungünstiger Konstellation stehenden gequält - Verneigung [sei] diesem glückhaften Sohn der Sonne.

tilair yavair māṣa-guḍānna-dānair ' lohena nīlāmbara-dānato vā /
prīṇāti mantrair nija-vāsare ca ' tasmai namaḥ śrī-ravi-nandanāya // 5 //

Durch Sesam(körner), Gersten(körner), Gaben von Uṛad-Bohnen, Molasse, Speise, durch Eisen oder die Gabe dunkelblauer Gewänder freut er sich, und durch Mantras, an seinem eigenen Tag - Verneigung [sei] diesem glückhaften Sohn der Sonne.

prayāga-kūle yamunā-taṭe ca ' sarasvatī-puṇya-jale guhāyām /
yo yogināṃ dhyāna-gato 'pi sūkṣmas ' tasmai namaḥ śrī-ravi-nandanāya // 6 //

Welcher am Ufer von Prayāg und am Ufer der Yamunā, beim reinen Wasser der Sarasvatī, in einer Höhle, für Yogīs ein feinstoffliches, auch in der Meditation aufkommendes [Objekt] ist - Verneigung [sei] diesem glückhaften Sohn der Sonne.

anya-deśāt sva-gṛhaṃ praviṣṭas ' tadīya-vāre sa naraḥ sukhī syāt /
gṛhād gato yo na punaḥ prayāti ' tasmai namaḥ śrī-ravi-nandanāya // 7 //

Der aus einer anderen Region [kommend] am zu ihm (Shani) gehörigen Tag das eigene Haus betreten hat, der Mann dürfte glücklich sein, [und] aus dem Haus gegangen, nicht weiter geht - Verneigung [sei] diesem glückhaften Sohn der Sonne [der dies verursacht].

sraṣṭā svayam-bhūr bhuvana-trayasya ' trātā harīśo harate pinākī /
ekas tridhā ṛg-yajuḥ-sāma-mūrtis ' tasmai namaḥ śrī-ravi-nandanāya // 8 //

[Als] Schöpfer [ist er der] aus sich selbst entstandene, [als] Hari [ist] er Beschützer der drei Welten, [als] mit Dreizack versehener zerstört er, [als] einer [ist er] dreigeteilt, die sichtbare Gestalt von Ṛgveda, Yajurveda, Sāmaveda - Verneigung [sei] diesem glückhaften Sohn der Sonne.

śany-aṣṭakaṃ yaḥ prayataḥ prabhāte ' nityaṃ su-putraiḥ paśu-bāndhavaiś ca /
paṭhet tu saukhyaṃ bhuvi bhoga-yuktaḥ ' prāpnoti nirvāṇa-padaṃ tad-ante // 9 //

Wer aber die Gruppe von acht [Strophen] an Shani beherrscht[en Geistes] stets am Morgen mit [seinen] guten Söhnen, Vieh und Verwandten rezitiert, erlangt auf Erden Glück, verbunden mit Genuss, [und] am Ende davon den Ort der Erlösung.

koṇa-sthaḥ piṅgalo babhruḥ ' kṛṣṇo raudro'ntako yamaḥ /
sauriḥ śanaiś-caro mandaḥ ' pippalādena saṃstutaḥ // 10 //

Der in der Ecke befindliche, braune, rötlichbraune, schwarze, zornige, Ende bereitende, Gott des Todes, Sohn der Sonne, langsam gehende, langsame - wurde [so] durch Pippalāda gepriesen.

etāni daśa nāmāni 'prātar utthāya yaḥ paṭhet /
śanaiś-cara-kṛtā pīḍā ' na kadācid bhaviṣyati // 11 //

Wer diese zehn Namen, nachdem er am frühen Morgen aufgestanden ist, rezitiert, [für den] wird niemals von Shani verursachtes Leid sein.

Bedeutung

Shani Stotra ist eine Zusammenstellung von Shlokas aus verschiedenen Quellen. Shani Stotra beginnt mit dem Vorvers, „Om Shri Ganeshaya Namah“ und besteht dann aus acht Strophen, die der Rishi Dasharatha empfangen hat. Danach gibt es eine "Palastuti", in der beschrieben wird, was passiert, wenn man diese acht Strophen ("Shanyashtakam") wiederholt. Die zehnte Strophe ist eigentlich ein eigenständiges Mantra mit den zehn Namen von Shani. Zum Schluss kommt nochmal eine Palastuti, die beschreibt, was passiert, wenn man diese zehn Namen rezitiert.
 

Shani Stotram ist wie das Gegenstück zum Shri Suktam. Shri Suktam ruft die göttliche Energie als Großzügigkeit, Freude, Weite, Schönheit, Licht, Glück und Reichtum an - Lakshmi. Und Shani Stotra ruft das Göttliche an als Shani, Saturn, als Hüter der Schwelle, der Leid, Krankheiten, Unfälle, Entbehrungen bringt. Shani ist aber auch derjenige, der uns Kraft gibt zur Entsagung, loszulassen, Askese und Verzicht zu üben, auch Strenge gegenüber sich selbst zu zeigen. Shani prüft uns und er schlägt alles ab, was nicht wirklich ernst ist und er nimmt uns alles weg, an das wir verhaftet sind. 

Wenn man die acht Strophen für Shani mit beherrschtem, konzentriertem Geist am Morgen rezitiert - vielleicht sogar mit seinen Söhnen, Verwandten, Freunden und anderen - erlangt man Glück auf Erden und am Ende sogar den Ort der Erlösung.“

Die zehnte Strophe der Shani Stotram ist eine Strophe, die auch eigenständig stehen kann. Sie besteht aus zehn verschiedenen Namen von Shani, die dem Pippalada gewidmet sind, der ein großer Verehrer von Shani war. Die Namen sind: Konasthah, Pingalo, Babhruh, Krishno, Raudrontako, Yamah, Saurih, Shanaish-Charo und Mandah. Das sind also insgesamt zehn Namen, die auch Dasharatha trägt.

Und in der elften Strophe wird gesagt: „Wer diese zehn Namen frühmorgens rezitiert, wird niemals Leid erfahren, das von Shani verursacht wird. Shani will uns im Grunde nicht leiden lassen. Er will uns Demut lehren, er will uns helfen, von allen Negativitäten befreit zu werden, über Wünsche und Identifikationen hinaus zu wachsen.

Und so ist es gut, sich an Shani zu wenden. Dann kann er seine Arbeit tun, auch ohne uns Probleme zu schaffen, Krankheit, Leid, Betrug und Unfälle. All das wären Wirkungen von Shani. Wenn wir uns mit großer Konzentration an Shani wenden und uns ihm ganz anvertrauen, kann Shani uns reinigen, befreien und zum Höchsten führen und braucht uns dann nicht in schwieriges Karma zu bringen.

Du kannst Shani Stotram jeden Tag rezitieren oder wann immer du feststellst, dass Negativitäten, Schwierigkeiten sich bei dir, deiner Familie, in deinem Yogazentrum und in deiner Umgebung manifestieren. Jedes Leiden, jeder Unfall, jede Krankheit ist auch ein Segen von Shani. Shani kann dir auch seinen Segen auf andere Weise geben. Es kann helfen, dass du freiwillig Verzicht und Askese übst, fastest, gute Werke tust und wenig für dich selbst behältst.

Es heißt, sobald du merkst, dass ein Unglück beginnt, sich zu manifestieren, schalte sofort um, faste, lebe ein einfaches Leben, schränke deinen Sinnesgenuss ein und gib große Spenden. Wenn du das machst, braucht das Karma nicht so massiv zu kommen, dann kommt Shani auf andere Weise. Was du freiwillig tust, das muss Shani dir nicht antun.

In diesem Sinne steht Shani auch dafür, dass der spiritueller Weg nicht nur daraus besteht, Schönheit zu genießen und dankbar zu sein für alle Segnungen. Es geht auch darum, an sich selbst zu arbeiten, zu entsagen, Askese zu üben, auch dann weiter zu machen, wenn es schwierig ist, und die Lektionen zu akzeptieren, auch wenn das Karma manchmal schwer ist.

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